Geschichte eines Wahrzeichens

Der Stadtwerke Wasserturm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Wesels. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und diente viele Jahrzehnte der Wasserversorgung der Stadt. Mit seiner markanten Architektur, die Technik und Ästhetik auf besondere Weise verbindet, prägt er bis heute das Stadtbild.

Stadtwerke Wasserturm

Der Stadtwerke Wasserturm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Wesels. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und diente viele Jahrzehnte der Wasserversorgung der Stadt. Mit seiner markanten Architektur, die Technik und Ästhetik auf besondere Weise verbindet, prägt er bis heute das Stadtbild.

Vom technischen 
Bauwerk zum Kulturort

Als die ursprüngliche Funktion des Turms endete, drohte der Verfall – doch aus dieser Herausforderung entstand eine neue Chance. Heute steht der Wasserturm nicht mehr nur für Technikgeschichte, sondern auch für kulturelle Innovation: Als Heimat für den Dritten Ort Wesel.

Hier verbinden wir Geschichte mit Zukunft: Der industrielle Charme des Turms bildet die perfekte Kulisse für Ausstellungen, Workshops, Konzerte und Begegnungen aller Art. Aus einem stillgelegten Bauwerk ist ein lebendiger Ort geworden – ein Ort für Kultur, Gemeinschaft und Inspiration.

Hier, im historischen Stadtwerke Wasserturm, schlägt das kulturelle Herz von Wesel neu. Der Dritte Ort Wesel ist ein Platz für alle Menschen, die Gemeinschaft, Kreativität und Austausch leben und erleben wollen. Ob Workshops, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen oder Begegnungsformate – unser Programm ist so vielfältig wie die Menschen, die es gestalten.

Wir laden Dich herzlich ein, den Dritten Ort zu entdecken, mitzuwirken und gemeinsam mit uns Kultur in Wesel erlebbar zu machen!

Eine kurze Timeline

26.06.1886

Baubeginn.
Ende 1886 Inbetriebnahme, gemeinsam mit der Pumpstation an der Lippe (ab 1904: Wasserwerk an der Lippe)

25.04.1913

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, einen zweiten Wasserzturm zu bauen. Durch den Ersten Weltkrieg wurde die Ausführung vereitelt.

1923

Nach dem Ersten Weltkrieg Einbau eines zweiten Behälters in den Turm – somit zwei Behälter in einem Turm. Dieser steht für sich auf einem Stahlträgergerüst.

1931/32

Herstellung der zylindrischen Außenummantelung (somit Turm in Turm)
Hierzu gibt es drei Vermutungen:

  1. Der Zylinder wurde gebaut, um die Erschließung des oberen Wasserbehälters zu erleichtern. Wie kam man denn nach dem Einbau des unteren Wasserbehälters im Jahre 1923 nach oben? Heute geht das durch die Treppen im Zwischenraum zwischen dem Zylinder und dem alten konischen Mauerwerk.
  2. Soweit man erkennen kann, trägt der äußere Zylinder keine Vertikallasten. Er kann jedoch zum einen beim Abtrag der Horizontallasten (insbesondere Wind) mitwirken, d.h. man hat zwischen 1923 und 1931 gemerkt, dass der Turm ein Problem hat. Das hätte man aber bereits nach 1886 bemerken müssen, denn durch den Einbau des 2. Behälters wurden die Windlasten nicht größer.
  3. In den 1920er Jahren gewann in der Architektur der Stil des Bauhauses großen Einfluss. Vielleicht hat man den altmodischen Turm umgestalten wollen, um ihn an die Moderne anzupassen – und dabei die Erschließung (siehe 1.) zu verbessern.

16.02.1945

Zerstörung des oberen Drittels im Zweiten Weltkrieg.

07.03.1947

Der reparierte untere Behälter geht wieder in Betrieb.

1951

Wiederaufbau. Als oberer Behälter wurde wiederum ein Stützbodenbehälter eingebaut.

1979

Nach dem Bau des Wasserwerkes Flüren – erfolgte die Außerbetriebnahme. Somit hat der Stadtwerke Wasserturm 93 Jahre zur Weseler Trinkwasserversorgung beigetragen.

1987

Eintragung in die Denkmalliste. Der Wasserturm ist seitdem ein technisches Denkmal.

seit 1991

Kunstausstellungen (Kunst im Turm).
Künstler:innen dürfen kostenfrei im Turm auf drei Etagen ihre Exponate präsentieren. Die Stadtwerke helfen bei der Vermarktung mit Flyern, Einladungskarten für Vernissagen und Pressekonferenzen. Im Gegenzug sind die Kreativen dafür zuständig, ihre Veranstaltungen personell in Eigenregie zu bestücken und Öffnungszeiten anzubieten.

seit Mitte 2023

Bürgerschaftliches Engagement im Wasserturm, durch den neu gegründeten Verein Kunst im Turm Wesel.

seit November 2023

Der Verein hat sich im November 2023 um die Kulturförderung Dritte Orte beworben. Aus über 140 Bewerbungen wurden 28 Projekte als förderungswürdig eingestuft, und in die Konzeptphase aufgenommen. Darunter auch das Projekt Dritter Ort Wesel – Stadtwerke Wasserturm.

seit April 2024

Von April 2024 bis März 2025 befanden sich die 28 Projekte in der einjährigen Konzeptphase. In dieser Zeit wurden gemeinsam mit Bürger:innen, Partner:innen und Kreativen Ideen entwickelt, wie der historische Wasserturm zu einem lebendigen Ort der Kultur, Begegnung und Teilhabe werden kann. Workshops, Gespräche und Pilotveranstaltungen halfen dabei, die Bedürfnisse der Menschen in Wesel sichtbar zu machen und ein tragfähiges Konzept zu gestalten. Das Ergebnis: Ein überzeugendes Konzeptpapier mit dem wir uns für die Umsetzungsphase Ende März 2025 qualifizieren konnten. Somit gehören wir zu den zwanzig Projekten, die die neue Generation der Dritten Orte in NRW bilden.

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